„We dance alone. That’s why we only play electronic music.“
In seinem neuesten Film entwirft Regisseur Yorgos Lanthimos wieder eine bizarre Parallelwelt, die unserer Welt gar nicht so unähnlich ist – nur werden hier Menschen in Tiere verwandelt, wenn sie nicht innerhalb von 45 Tagen einen Partner finden. Zu diesem Zweck werden die Singles in einem Hotel untergebracht, so auch David (Colin Farrell), um unter den anderen Gästen ihre zweite Hälfte zu finden. Nach etlichen gescheiterten Versuchen flieht David in den Wald, wo Menschen leben die bewusst Single sein wollen, und trifft auf „die kurzsichtige Frau“ (Rachel Weisz), mit der er die erhoffte menschliche Verbindung findet. Aber auch die Gesellschaft im Wald ist durchzogen von festen Regeln und verweigert sich jeder Partnerschaft, und wird gejagt von den Anderen.
„It’s no coincidence that the targets are shaped like single people and not couples.“
Bittere Satire auf unsere Dating-Welt im Internet? Der Regisseur verweigert sich jeder klaren Stellungnahme und schleust den Zuschauer durch ein Gewirr abstruser Szenen, in denen er Liebe, Partnerschaft, Datingverhalten, Singelsein und Sexualität in den unterschiedlichsten Facetten ausleuchtet und, wie es für das aktuelle griechische Kino exemplarisch ist, wunderbar abstrus in Szene setzt. Geprägt von einem trockenen Humor, der noch unterstrichen wird vom emotionslosen Spiel des schillernden Cast, und einem großen Feingefühl für eine stilvolle Inszenierung begeistert der Film Augen und Geist.
Titel: | The Lobster |
Produktion: | Griechenland / Großbritanien / Niederlande 2015 |
Regisseur: | Yorgos Lanthimos |
Drehbuch: | Efthymis Filippou, Yorgos Lanthimos |
Kamera: | Thimios Bakatakis |
Schauspieler: | Colin Farrell, Léa Seydoux, Rachel Weisz, Ben Whishaw, John C. Reilly, Olivia Colman |
Technik: | Farbe / 118 Minuten |
Sprache: | Englisch mit deutschen Untertiteln |
Trailer: | Youtube |