Almodóvar lässt in seinem Film Freundschaft, Familie und historisches Erbe Hand in Hand gehen.
Fotografin Janis hat eine Affäre mit dem Anthropologen Arturo, aus welcher ein Kind entsteht. Auf der Entbindungsstation lernt Janis die 17-jährige Ana kennen, sie freunden sich an, bis sie gleichzeitig entbinden, Nummern austauschen und mit ihren Kindern ihre Wege gehen. Beide allein.
Dabei wird die historische Parallele zu alleinerziehenden Müttern während der Franco-Ära gezogen, in der viele Männer aus ihren Familien gerissen, verschleppt und getötet wurden. Auch Janis beschäftigt sich diesbezüglich mit ihrer Familiengeschichte und bittet Arturo das Massengrab, in der ihr Großvater liegt, auszuheben, um ihnen eine würdevolle Bestattung zu ermöglichen.
Almodóvar zeigt aber auch die wechselhafte Freundschaft zwischen Janis und Ana, die aufgrund einschneidender Ereignisse verschiedenste Wandlungen durchmacht.
Der Film verwebt mühelos alltägliche Probleme mit spanischer Geschichte und baut dieser so ein Mahnmal. Auch wenn angemerkt werden kann, dass die Szenen zu perfekt wirken, lassen sich die Emotionen der Figuren durch brillantes Schauspiel stehts nachvollziehen und mitfühlen. Der Film ist trotz seines eher ruhigen Tempos sehr mitreißend und wird einen mit Stoff zum Nachdenken aus dem Kino entlassen.
Titel: | Parallele Mütter |
Produktion: | Spanien / 2021 / 120min |
Regisseur: | Pedro Almodóvar |
Drehbuch: | Pedro Almodóvar |
Kamera: | José Luis Alcaine |
Schauspieler*innen: | Penélope Cruz, Milena Smit, Israel Elejalde |
Trailer: | Youtube |