Ein Polizist, ein Büro, ein Entführungsfall – mit scheinbar einfachsten Mitteln ist dem dänischen Regisseur Gustav Möller mit seinem Debütfilm einer der Genregeheimtipps des letzten Jahres gelungen.
Nach seiner Strafversetzung schiebt der Polizist Asger in der Kopenhagener Notrufzentrale seine vorerst letzte Nachtschicht, da er sich am nächsten Tag einem Dienstverfahren stellen muss. Dementsprechend unmotiviert und beinahe schon zynisch nimmt er die Notrufe während seines Schichtdiensts entgegen. Dass er die ersten Anrufe schnell als reine Banalitäten abstempelt, steht ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
Als aber der Notruf einer Frau eingeht, die aus einem Auto anruft und wohlmöglich entführt worden ist, wirkt Asger auf einmal sichtlich angespannt. Doch ehe er die Gefahrenlage einschätzen kann, bricht die Verbindung plötzlich ab. Asger ist alarmiert und versucht sofort, die Identität der Frau und des vermeintlichen Entführers ausfindig zu machen. Viele seiner Spuren verlaufen jedoch immer wieder im Sand.
Die Prämisse des Films erinnert an The Call (2013) oder Nicht auflegen! (2002). Möller wählt aber einen deutlich geschickteren Weg und setzt dabei vollkommen auf die reine Vorstellungskraft der Zuschauer. Denn außer Asger bekommt man niemanden zu sehen. Es entsteht das Kopfkino im eigentlichen Sinne. The Guilty ist ein klaustrophobisches Kammerspiel par excellence.
Ermäßigt: 3€
Regulär: 4€
Titel: | The Guilty |
Produktion: | Dänemark / 2018 |
Regisseur: | Gustav Möller |
Drehbuch: | Gustav Möller, Emil Nygaard Albertsen |
Musik: | Carl Coleman, Caspar Hesselager |
Kamera: | Jasper Spanning |
Schauspieler*innen: | Jakob Cedergren, Jessica Dinnage, Omar Shargawi |
Technik: | Farbe / 85 Minuten |
Trailer: | Youtube |