Die Anfangsjahre
Im Februar 1957 wird der Hochschulfilmclub das erste Mal im Filmvorführer-Nachweisheft eines früheren Ilmenauer Studenten erwähnt. Gezeigt wurde der deutsche Film „Dreigroschenoper“. Traditionell betrachten wir das als Geburtsstunde des HFC – dem Hochschulfilmclub der TU Ilmenau. Wahrscheinlich haben aber auch schon vorher Filmclubveranstaltungen beim Kulturbund stattgefunden. Genau wissen wir das jedoch nicht. Aus den früheren Jahren sind leider keine weiteren Zeugnisse geblieben. Dies könnte daran liegen, dass das erste Filmclubarchiv bei einer Brandbekämpfung im Wasser unterging. Erst für die Mitte der 60er-Jahre finden wir umfangreiches Material: Plakate, Filmkalender und Semesterprogramme, die auch von einer Vorgeschichte künden.
Die 70er und 80er Jahre
In der Arbeit des Filmclubs spiegeln sich immer auch die politischen und kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Zeit wider. Kamen die Filme anfangs nur aus dem staatlichen Filmarchiv der DDR, so wurden sie später auch vom einzigen Filmverleih in der DDR („PROGRESS“) geliefert. Ab Anfang der 70er-Jahre wurden zudem die Kulturzentren einiger sozialistischer Länder genutzt. Ihren Höhepunkt erreicht diese Entwicklung in der Zusammenarbeit mit dem ungarischen Kulturzentrum in den 80er-Jahren. Der Grund: Ungarns Filme waren sowohl künstlerisch herausragend als auch politisch brisant. Für die damalige Zeit, letztlich schon Endphase der innenpolitisch starr gebliebenen DDR, war das eine einzigartige Mischung.
Die Wiedervereinigung und ihre Folgen
Mit dem Ende der DDR änderte sich einiges. Der Filmclub verlor seine langjährige Spielstätte – das örtliche Kino. Das Geld wurde knapp, Drucke und Filme wurden teuer und das Publikum hielt sich zurück. Andererseits konnte man nun endlich Filme aus allen Teilen dieser Welt zeigen – wenngleich das Filmmaterial teilweise auch in einem technisch schlechten Zustand war.
Es wuchs der Zwang ein quasi eigenes Kino im Großen Hörsaal der TU zu installieren. Dazu wurde 35 mm-Projektionstechnik, mit allem was dazu gehört, besorgt. Schließlich konnte der HFC in sein neues Domizil einziehen. Die nahe Zukunft war damit gesichert und es erschienen auch bald wieder die Semesterhefte, die wir uns eine Zeit lang nicht leisten konnten.
Der Hochschulfilmclub heute
Das sind wir heute in Zahlen:
Aktive Mitglieder: ca. 30
Filme pro Semester: 15-20
Sitzplätze im Hörsaalkino: 324
Heutzutage treffen sich am Ende eines jeden Semesters die Mitglieder des Clubs, um über das Programm des nächsten Semesters zu beraten. Das wird meist eine langwierige und kontroverse Versammlung. Aber auch die Filmbestellung, Werbung und Kartenverkauf gehören zur Arbeit eines HFC-Mitglieds dazu. Und schließlich muss auch der Film auf den 35 mm-Maschinen vorgeführt und die Abendveranstaltung personell abgesichert werden.
Neben dem regulären Semesterprogramm organisieren wir außerdem eine Reihe von Sonderveranstaltungen: das Ende eines jeden Semesters krönt die Kurzfilmnacht mit überwiegend studentischen Beiträgen (sowohl aus Ilmenau als auch von anderen Hochschulen), ein Freiluftkino zieht im Sommer hunderte von Kinofreunden an (von 2000 bis 2007 als Autokino) und hin und wieder locken Filmveranstaltungen in den Studentenclubs.
Warum machen wir das?
Wir haben Spaß am Filmeschauen und am Organisieren von Filmveranstaltungen. Dabei möchten wir ein Programm bieten, das über die üblichen Filme in den meisten kommerziellen Kinos hinausgeht und freuen uns damit einen kulturellen Beitrag in Ilmenau zu leisten. Wir laden alle Filmbegeisterten ein, mit uns in gemütlicher Atmosphäre und mit Freunden, für wenig Geld Filme auf großer Leinwand zu schauen und darüber zu diskutieren.
Das ist uns die Mühe wert
und wer mitmachen will, ist jederzeit herzlich willkommen!