Schlagwort: Gianfranco Rosi

Seefeuer

Seefeuer

Auf der Mittelmeer-Insel Lampedusa treffen zwei Welten aufeinander. Während die Bewohner ihrem beschaulichen Lebensalltag nachgehen, kämpfen die Flüchtlinge täglich ums Überleben.

Der 12-jährige Samuele begibt sich mal wieder auf einen seiner Streifzüge über die Insel. Immer griffbereit hat er dabei seine Steinschleuder, mit der er am liebsten Kakteen zerschießt. Da Samuele aber schnell seekrank wird, trainiert der Fischerssohn regelmäßig gegen die Krankheit am Hafen an – einem Ort, an dem das tragische Unheil der Flüchtlingskatastrophe spürbar zu sein scheint, obwohl all das vermutlich auch Samuele wie eine weit entfernte Welt vorkommen mag. Von den verzweifelten Funksprüchen, die die Küstenwache immer wieder empfängt, bekommen die Inselbewohner kaum etwas mit. Ganz anders ergeht es da aber z.B. dem Arzt Pietro Bartolo, der seit dem Beginn der Flüchtlingsströme aus Nordafrika das Leid hautnah zu spüren bekommt. So zählt auch das Abtrennen von Leichenteilen zu seinen Aufgaben als Arzt, um verunglückte Flüchtlinge später identifizieren zu können.

Auch wenn Lampedusa als Flüchtlingsort in den Nachrichten kaum noch eine Rolle spielt, befindet sich die Insel stets im Ausnahmezustand. Der italienische Regisseur Gianfranco Rosi berichtet mit ruhigen Bildern über ein hochaktuelles Thema. Seefeuerist ein dringlicher Appell an die Menschlichkeit!

 

Titel: Seefeuer
Produktion: Italien, Frankreich / 2016
Regisseur: Gianfranco Rosi
Drehbuch:
Kamera: Gianfranco Rosi
Schauspieler:
Auszeichnung: Goldener Bär 2016 (Berlinale)
Technik: Farbe / 114 Minuten
Trailer: Youtube